Preisträger 2023

Am 20. Juni 2023 fand die Preisverleihung des Deutschen Fahrradpreises 2023 im Rahmen des 8. Nationalen Radverkehrskongresses in Frankfurt am Main statt. Moderiert wurde die Veranstaltung von Kristin Gesang.
Gratulation an die Preisträgerinnen und Preisträger in den Kategorien Infrastruktur, Service & Kommunikation und dem SC Freiburg als Fahrradfreundlichste Persönlichkeit 2023.

Kategorie Infrastruktur

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1. Platz

Kanalpromenade Münster

Der Betriebsweg entlang des Dortmund-Ems-Kanals in Münster wird seit 2019 für den Rad- und Fußverkehr attraktiviert, indem er verbreitert, asphaltiert und adaptiv beleuchtet wird.
So lässt sich auf einer knapp 27 km langen Strecke eine durchgängige, kreuzungsfreie und attraktive Verbindung von Stadtgrenze zu Stadtgrenze realisieren.
Die komfortabel und sicher zu befahrende Kanalpromenade leistet einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende.

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2. Platz

Fahrradparken macht Kreuzungen sicherer

Mit Fahrradparkflächen wird die Sicherheit an Kreuzungen erhöht. Mit der Errichtung von Abstellbereichen
für Zweiräder direkt am Kreuzungsbereich verbessert sich die Situation nicht nur für den Radverkehr, sondern
für alle Verkehrsteilnehmenden gleichermaßen. Gleichzeitig wird auf standardisierte und sich dynamisch weiterentwickelnde Maßnahmen zurückgegriffen, welche ohne Tiefbauarbeiten auskommen, das Budget schonen und damit Verbesserungen an vielen Örtlichkeiten für viele Menschen zulassen.

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3. Platz

Entwicklung des Bedarfsplans für Radwege an Bundes- und Landesstraßen in Baden-Württemberg

Der Bedarfsplan Radwege definiert ein landesweites Netz für den Radverkehr, identifiziert Netzlücken und priorisiert Neu- und Ausbaumaßnahmen, um diese Lücken zu schließen.
Das Land Baden-Württemberg erreicht damit die einheitliche Bewertung von Radwegebaumaßnahmen im Zuge von Bundes- und Landesstraßen.
Bei der Erarbeitung des Netzes und der Priorisierungsmethode wurden radverkehrsspezifische Herangehensweisen entwickelt, die impulsgebend für andere Länder und Planungsprozesse sein können.

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Kategorie Service & Kommunikation

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1. Platz

KVB-Lastenrad

Das KVB-Lastenrad ist ein zweijähriges Pilotprojekt in drei Kölner Stadtteilen, mit dem Erfahrungen zum stufenweisen Aufbau eines dauerhaften KVB-Lastenradverleihsystems gesammelt werden sollen. Die Elektro-Lastenräder sollen eine Alternative zum Auto bieten und einen Beitrag zur Mobilitätswende leisten. Stammkundinnen und -kunden der KVB erhalten jeden Monat 400 Freiminuten, die einen guten Anreiz darstellen, das KVB-Lastenrad im Alltag auszuprobieren und regelmäßig zu nutzen.

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2. Platz

Gemeinnütziges Projekt zur Fahrradwegpflege

Zur Unterhaltung der 255 km Radwege und 59 Knotenpunkte werden die Stadt und die mags durch ein Team des Volksvereins, bestehend aus Langzeitarbeitslosen, unterstützt.
Das Team achtet auf Schlaglöcher und lose Pflastersteine, behebt Mängel, säubert Schilder, räumt E-Scooter von Radwegen und hilft bei Pannen.
Das Projekt leistet sowohl einen wichtigen Beitrag zum Masterplan Nahmobilität als auch für die soziale Integration von Menschen auf ihrem Wiedereinstieg in das Berufsleben.

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3. Platz

PrioBike-HH

Zur Stärkung des Radverkehrs ist es essenziell, dessen Attraktivität zu fördern.
Das Projekt umfasst daher ein Bündel von Maßnahmen, die für eine höhere Reisegeschwindigkeit sowie mehr Komfort und Sicherheit beim Radfahren sorgen sollen.
Diese Maßnahmen basieren auf digitalen Technologien. Des Weiteren wird der Ausbau der Radverkehrszählanlagen und die diskriminierungsfreie Bereitstellung der dadurch gewonnenen Daten auf der Urban Data Platform Hamburg vorangetrieben.

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Persönlichkeit 2023

Der SC Freiburg ist die Fahrradfreundlichste Persönlichkeit 2023

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„Unser Ziel ist es Menschen in Bewegung zu bringen und noch mehr aufs Fahrrad.“

Der Fußball-Bundesligist SC Freiburg vereint Fußballleidenschaft mit Fahrradliebe und das auf allen Ebenen. Für viele Fans und Mitarbeiter:innen des Sport-Club ist es selbstverständlich, mit dem Rad zum Spiel oder zur Arbeit zu fahren. Auch aus dem sportlichen Bereich bei den Profis, Frauen- und Mädchenteams sowie der Freiburger Fußballschule nutzen viele Aktive, Trainer/innen und Betreuer/innen das Fahrrad als Fortbewegungsmittel.

Oliver Leki, Vorstand des SC Freiburg, sagt: „Der SC Freiburg ist der erste Verein, der als Fahrradfreundlichste Persönlichkeit ausgezeichnet wird – das bedeutet uns in der aktuellen Diskussion rund um den Klimawandel sehr viel. Der ‚Deutsche Fahrradpreis‘ ist eine Bestätigung unserer jahrelangen Nachhaltigkeitsaktivitäten. Wir haben eine langfristig angelegte Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet, die unter anderem beim heutigen Aktionsspieltag Klimaschutz umgesetzt wird und bei unserem neuen Europa-Park Stadion bei Themen wie Photovoltaik, Fernwärme oder den 3700 Fahrradstellplätzen umfassend Anwendung findet.“

Lesen Sie selbst …

Interview mit Yannik Keitel

Deutscher Fahrradpreis: Du wohnst ja schon lange in Freiburg und kennst die Region gut. Hast du in den letzten Jahren eine positive Entwicklung bei der Radverkehrsinfrastruktur wahrgenommen? 
Yannik Keitel: 
Man merkt auf jeden fall immer wieder, dass neue Fahrradwege gebaut werden und dass neue Fahrradstraßen entstanden sind. Zum Beispiel am Schwabentor ist ein breiterer Fahrradweg entstanden. Es ist schon eine Entwicklung zu sehen.

Deutscher Fahrradpreis: Ist das Thema Radfahren als Team in der Saisonvorbereitung ein Thema? 
Yannik Keitel:
Ja, nach den Spielen fahren wir oft Fahrrad zur Regeneration. Vor allem wenn das Wetter schön ist, fahren wir gerne im Mooswald zusammen Fahrrad. Das macht uns auch allen echt Spaß, da man mal raus kommt.

Deutscher Fahrradpreis: Wie soll deiner Meinung nach 2030 die Mobilitätssituation rund ums Stadion aussehen?
Yannik Keitel:
Es kommen schon viele Menschen mit dem Fahrrad, aber es wäre schön, wenn es noch mehr werden! Und ich wünsche mir, dass die Elektromobilität weiter entwickelt wird und von den Fans vermehrt grüne Verkehrsmittelt genutzt werden, um zu unseren Spielen zu kommen.

Interview mit Lisa Kolb

Deutscher Fahrradpreis: Was muss sich deiner Meinung nach verbessern, um mehr Menschen zum Radfahren zu begeistern? 
Lisa Kolb: Wenn ich mit Freiburg an gucke, würde ich sagen, dass das System schon sehr gut funktioniert. Ich glaube in erster Linie spielt die Hektik, vor allem in Großstädten eine große Rolle. Man muss die Menschen auf einer individuellen Ebene abholen, damit sie zum Radfahren begeistert werden.

Deutscher Fahrradpreis: Dieses Jahr wird der SC Freiburg als Fahrradfreundlichste Persönlichkeit vom Deutschen Fahrradpreis ausgezeichnet. Dieser Preis richtet sich an alle SC Freiburger:innen, ob Spieler:in, Betreuer:in, Geschäftsleitung, etc. Was macht den SC Freiburg aus deiner Sicht besonders fahrradfreundlich?
Lisa Kolb:
In erster Linie steht der SC Freiburg für mich für ein familiäres Klima, was das Fahrradfahren unterstreicht. Und wenn ich mir anschaue, wie viele tausende Menschen zum Europa-Park Stadion mit dem Fahrrad fahren… das habe ich echt noch nie erlebt! Deshalb finde ich das der SC Freiburg ganz speziell fürs Fahrradfahren steht!

Deutscher Fahrradpreis: Wie kommst du zum Training? 
Lisa Kolb:
Eigentlich komme ich jeden Tag mit dem Fahrrad zum Training und auch zu dem Spieltagen, egal welches Wetter und welche Uhrzeit.

Interview mit Jochen Saier

Deutscher Fahrradpreis: Was zeichnet den SC Freiburg als Fahrradfreundlichste Persönlichkeit aus?
Jochen Saier:
Erstmal sind wir angesiedelt in einer wunderbaren Region, die sehr fahrradfreundlich ist. Freiburg ist eine Fahrradstadt per se. Im Dreisam-Stadion sind schon sehr viele Besucher mit dem Fahrrad zu den Spielen gekommen. Mit dem Umzug ins neue Europa-Park Stadion mit knapp 3.700 Fahrradstellplätzen, knapp doppelt so viele Plätze wie PKW-Parkplätze, haben wir gute Bedingungen geschaffen, die sehr gut angenommen werden. Am letzten Spieltag haben wir mal gezählt: 4.500 Menschen sind mit dem Fahrrad zum Spiel gekommen. Das ist natürlich ein wunderbares Bild! Dazu kommt, dass wir eine wunderbare Infrastruktur rund ums Stadion haben.

Deutscher Fahrradpreis: Was ist die Motivation beim SC Freiburg, die drei Säulen der Nachhaltigkeit Ökologie, Ökonomie und Soziales zu berücksichtigen?
Jochen Saier: Dieses Thema Ökologie spielt hier schon seit Jahrzehnten eine große Rolle. In Mitte der Neunziger Jahre hatten wir das erste Solardach im Dreisam-Stadion und im neuen Europa-Park Stadion haben wir eine der größten PV-Anlagen auf dem Stadiondach. Was die Ökonomie angeht, sind wir seit Jahren sehr nachhaltig und wissen: Jeden Cent, den wir ausgeben, müssen wir vorher erst einnehmen. Auch im sozialen Engagement sind wir sowohl mit unserer Stiftung als auch mit dem Förderverein sehr aktiv in unterschiedlichen Bereichen wie Umwelt, Solidarität. Natürlich sind wir auch fußballbezogen in der Bewegungsförderung mit unzähligen Projekten aktiv, wobei unser Ziel ist, jeden Menschen zur Bewegung zu bringen.

Deutscher Fahrradpreis: An einem Heimspieltag fahren über 30.000 Menschen zum Stadion. Da sind permanente Verkehrskollapse doch vorprogrammiert, oder? Welche Vorteile hat man, wenn man mit dem Fahrrad zum Spiel kommt?
Jochen Saier:
Ich denke es gibt nur Vorteile. Bei schlechtem Wetter gibt es gute Kleidung. Außerdem ist man mit dem Rad im städtischen Verkehr auch schneller. Man tut etwas gutes für sich selbst und für das Herzkreislaufsystem und zudem für die Umwelt, was ein extrem wichtiger Faktor ist, das mit dem Rad keine Emissionen entstehen. Es nutzen schon viele Menschen das Fahrrad, aber wir wollen alles dafür tun, noch mehr Menschen aufs Rad zu bekommen.

Impressionen der Preisverleihung 2023

Fotos: Deutscher Fahrradpreis/Deckbar

Zur offiziellen Pressemitteilung

Alle Bewerbungen für den Deutschen Fahrradpreis 2023 auf einen Blick.

Prämierung

Die Auszeichnung ist in den Kategorien Infrastruktur, Service & Kommunikation mit insgesamt 19.000 Euro dotiert. Die Sieger in diesen zwei Kategorien erhalten jeweils 5.000 Euro, die Zweitplatzierten werden mit je 3.000 Euro prämiert und die Drittplatzierten mit 1.500 Euro.